Entwicklung eines
RISC-Prozessors
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Im Rahmen eines mehrjährigen Kooperationsvertrages mit der Firma LSI LOGIC GmbH wird die Methodik des Entwurfs großer Semi-Custom-Chips erforscht. Als Beispiel wurde der Entwurf des RISC-Prozessors TOOBSIE ausgewählt (TU Braunschweig Integrated Engine). Bild 1: Der RISC-Prozessor TOOBSIE 2 auf einer Testplatine Die Entwicklung eines ersten Prozessors TOOBSIE 1 und eines großen RISC-Prozessors TOOBSIE 2 wurden erfolgreich abgeschlossen. TOOBSIE 2 wurde mit einem eigens entwickelten Betriebssystem und diversen nichttrivialen Anwendungsprogrammen erfolgreich getestet (Bild 1). Folgende Unterprojekte wurden erfolgreich durchgeführt:
Die wichtigsten Merkmale des Prozessors sind: 5-stufige Pipeline, 32-bit-breiter Datenpfad, Load-Store-Architektur, 32 Mehrzweckregister, nur ein Zyklus für die meisten Befehle, Drei-Adressformat, Delayed-Branch, Delayed-Load, Forwarding, On-Chip-Instruction-Cache mit RIB-Modus, Branch-Target-Instruction-Cache mit spekulativer Ausführung von Befehlen, durchschnittliche Ausführungszeit von 0,6 Zyklen für einen Branch, Kernel- und User-Modus, drei Interrupt-Ebenen, virtuelle Adressierung, synchrones oder asynchrones Busprotokoll, LSI-Gate-Array der Serie LCA 100k, brutto 106 000 Gatteräquivalente, 0.7µ-Sea-of-Gates-Technologie, CPI=0,99. Das Projekt wurde in zwei deutschen und zwei englischsprachigen Lehr- und Arbeitsbüchern dokumentiert. Sie vermitteln sowohl Grundlagenwissen, vor allem auch zum Umgang mit Hardware-Beschreibungssprachen, als auch praxiserprobte Entwurfserfahrung. |